Maskenpflicht

Rosa und ich halten uns unauffällig an der Hand. Wir haben uns arrangiert und weil Frau Bezugseinzeltherapeutin weder so erfahren noch so gut wie der Herr Vertretungseinzeltherapeut ist, sieht sie es nicht. Er hätte es längst herausgefunden und mich in sämtliche Einzelteile zerlegt. Sie aber glaubt meinen Fortschrittsbekundungen – und ich spiele mit ihr, ohne dass ich genau sagen könnte, warum. Vielleicht einfach, weil ich es kann.

Wir reden über bewegungsfreie Tage, Post-Klinik-Wochenstrukturen und -Essenspläne, von denen ich allesamt nicht gewillt bin, sie auch nur ansatzweise einzuhalten. Das Konstrukt aus Halb- und Unwahrheiten trage ich hübsch demonstrativ vor mir her und es ist groß genug, um nicht nur Rosa, sondern auch SchwarzRotGrau und mich samt Gedankensalat dahinter zu verstecken.

Ich kann hier nicht gesund werden – weil ich es nicht will. Und keiner merkt es.

2 Kommentare zu „Maskenpflicht“

  1. [Du musst auf diese Fragen nicht öffentlich antworten, kannst es auch einfach nur für dich beantworten] Ich frage mich ganz neugierig, ob du denn wollen würdest, dass sie es merken? Und würdest du dir „wünschen“, dass der Herr Vertretungseinzeltherapeut wieder da wäre? Denkst du, dass würde was „ändern“?

    Fühl dich gedrückt ♥ Das alles bei dir klingt sehr anstrengend und so kräftezehrend …

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    1. Ach, wenn ich das so genau wüsste. Eigentlich ist es mir, wie so ziemlich alles andere auch, ziemlich egal. Fast wäre mir lieber, dass sie es nicht merken, weil ich glaube, dass es nichts ändern würde.
      Anstrengend ist es, ja. Sehr.

      Gefällt 1 Person

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