Ich rocke das Homeoffice. Bleibe brav daheim und erkläre den wöchentlichen Einkauf zum Highlight der Woche.
Rosa findet es fantastisch, dass jeglicher Sozialkontakt – wenn überhaupt – digital stattfindet und damit jegliche Nahrungsassoziation entfällt.
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Zum wiederholten Male wache ich mit schlechtem Gewissen aus einem Traum auf. Als ich meine Orientierung zurück habe, rede ich beruhigend auf Rosa ein. Dass es nur ein Traum war, und dass geträumte Kalorien nicht dick machen. Es dauert, bis sie mir glaubt, zumal ich noch das Gefühl habe, Reste von Schokolade und Kuchen zwischen den Zähnen zu haben. Ein bisschen fühlt es sich an, als wäre etwas in meinem Mund gestorben.
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Nachmittags, wenn ich nach der Arbeit mein beinahe tägliches Sportpensum hinter mir habe, fühle ich mich seltsam leicht. Auf eine Art, die mir die Knie weich und den Kopf wolkig werden lässt. Es könnte so etwas wie Hunger darunter liegen, aber sicher bin ich mir nicht. Immer öfter flüsterte ich dem Körper zu, dass gerade ein guter Zeitpunkt zum Aufgeben wäre. Keine Kanten in der Nähe, wo er sich beim Umfallen anschlagen könnte. Aber aus irgendeinem Grund bleibt er stehen.