Geträumt

Irreal ist das einzige Wort, das mir zu diesem Tag einfällt.

Jetzt, auf dem Sofa, mit einer schnurrenden Mieze auf dem Schoß, einem Körnerkissen an meinen Füßen und einer Tasse Kaffee neben mir, ist er echt. Ich bin echt. Aber die Arbeit ist wie etwas geträumtes, weit entferntes. Zusammenhanglos. Weit weg von mir.

Die Katastrophe hat etwas kaputt gemacht. Oder die Prioritäten verschoben. Zuvor war Arbeit mein Lebensinhalt – mehr als 100% geben war selbstverständlich, auch wenn ich mich dabei langsam aber sicher aufgearbeitet habe. Jetzt schleppe ich mich pflichtbewusst, aber lustlos von Arbeitstag zu Arbeitstag und frage mich, ob es bitte wieder so werden kann wie vorher, während es tatsächlich jeden Tag weiter in die Ferne rückt. Ich habe meinen roten Faden verloren und weiß nicht, wie ich ihn wiederfinden soll. Ich habe fast niemanden dort in der Katastrophe eingeweiht, so dass ich allein vor meinem Trümmerhaufen stehe und vor lauter Staub alles andere nicht mehr erkennen kann.
Ich bin orientierungslos und soll anderen eine Richtung vorgeben, sie anleiten, motivieren und auch noch Interesse an ihrem Leben haben, weil man das nunmal so macht als gute Führungskraft.

Kann ich mal ne Pause haben, bitte? So für 2 bis 17 Monate, bis sich der Staub gelegt und ich mein Leben wieder sortiert habe?

Nö.

1 Kommentar zu „Geträumt“

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