Eruption

Ich wache auf und wundere mich, dass ich weder tränenüberstömt noch heiser bin.
Die Träume diese Nacht waren weder von besonderer Kreativität, noch von so etwas wie einem Hauch von Logik geprägt. Dafür von einer Wucht an Emotionen, die ich im Wachzustand seit – ja, seit wann eigentlich? – ewig nicht gefühlt habe. Angst. Scham. Überforderung. Wut. Man, ich war so unendlich, so unfassbar wütend. Ich habe mir die Seele aus dem Leib geschrien, geheult, gekämpft. Es hat mich zerrissen und verzweifeln lassen.
All das liegt nun wie ein klebriges Spinnennetz über meinen Gedanken und ich versuche herauszufinden, was hinter den wirren Geschichten steckt, die mein Unterbewusstsein sich ausgedacht hat. Und ob es sie erdacht hat, um diesen Ausbruch zu erzeugen, oder um ihn unterzubringen, weil er sonst getobt hätte, ohne dass ich ihn erinnern würde.
Jetzt hat jedenfalls wieder alles seine Ordnung. Ich bin, wie seit ewig, unendlich weit entfernt.

3 Kommentare zu „Eruption“

  1. Liebes Flügelwesen,

    ich weiß nicht, ob mein Kommentar „angekommen“ ist, habe ihn heute morgen verfasst, aber nach dem Abschicken keine Bestätigung bekommen, i.S. von „dein Kommentar muss noch freigeschaltet werden“ o.Ä…. Deswegen nun noch ein Versuch, sorry, falls er jetzt doppelt und dreifach bei dir landet. Ich hatte ihn glücklicherweise vor dem Absenden kopiert:
    ———-

    Schade. Du solltest bei deinen Gefühlen sein. Mit Begleitung. In einer Klinik. Dosiert.
    Ich verfolge deinen Blog hier ja schon lange mit und ich halte es fast nicht mehr aus. Wie kann es sein, dass niemand aus deinem Hilfesystem merkt, was los ist?! Wie kann es sein, dass dir deine Ernährungsberaterin die Lügen abkauft? Sie sollte wissen, dass bei Menschen mit Essstörung nur die Zahlen auf der Wage zählen, keine Worte. Auch von deinem Arzt bin ich entsetzt. Ich baue jetzt wirklich auf deinen Lebensgefährten.
    Wüsste ich, wie du heißt und wo du wohnst, hätte ich schon längst eine Unterbringung veranlasst.

    Ich wünsche dir sehr, dass Rosa versorgt werden kann. Dass sie nicht mehr quengeln und dich in den Tod treiben muss. Denn darauf wird es rauslaufen, wenn es so weiter geht. Und ich bin mir sicher, in all diesen Emotionen in deinen Träumen steckt genau die Lebensenergie, die dich da raus bringen kann. Da IST doch die andere Seite in dir! Die lebensbejahende Seite, die du mit der ES sehr erfolgreich von dir wegdrängst. Da ist sie und meldet sich. Bitte stoße sie nicht weg. Du musst nicht in der Hölle leben, in der du gerade lebst.

    Das ist die Energie, die euch da raus bringen und heilen kann. Es muss nur jemand mit euch den Weg gehen. Auch mit Rosa. Sie darf nicht auf der Strecke bleiben!

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    1. Liebe Jeca,

      tatsächlich ist dein Kommentar erst jetzt bei mir angekommen. Danke dir, dass du ihn nochmal gesendet hast. Ich versuche mich an einer kritischen Auseinandersetzung mit deinen Worten.

      Beim ersten Lesen dachte ich, dass ich in meinen Schilderungen wohl total übertreibe, wenn ich darauf so eine Reaktion erhalte. Oder, dass du völlig überreagierst, weil es eigentlich so schlimm nun auch wieder nicht ist. Irgendwas hielt mich aber auch von der Freigabe und einer Nicht-Reaktion ab, und ich habe den Vormittag heute immer wieder daran denken müssen. Daher denke ich inzwischen, triffst du mehr, als ich zuzugeben bereit bin.

      Ich glaube, ich muss noch länger darüber nachdenken. Vielleicht mache ich einen separaten Beitrag dazu. Ich danke dir jedenfalls für deinen Denkanstoss!

      lg Flügelwesen

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  2. Liebes Flügelwesen,

    hab ganz lieben Dank für deine Antwort. Die ist mir auch wirklich wichtig. Ich habe wirklich schon seit Wochen mit mir gerungen, ob ich hier einen Kommentar hinterlasse. Immer war die Stimme in mir, die mir das förmlich vor den Kopf geknallt hat. Und dann die andere Stimme, die sagte, ich müsse auch vorsichtig sein. Schließlich könne ich ja gar nicht sehen, wo es „landet“ und was es für Konsequenzen hat. Dann gab es mal auf einen Beitrag von dir einen Kommentar, der auch in die Richtung ging (zumindest in meinem Verständnis – da schrieb auch jemand irgendwas, was auf Sterben hindeutete und du antwortetest in etwa, dass du das durchaus auf dem Schirm hättest) und ich bekam das Gefühl, als ob man dich also schon mit „sowas“ konfrontieren kann. Trotzdem war ich irgendwie hin und her gerissen. Und war es zugegebenermaßen auch immer noch, als ich den Kommentar schrieb und abschickte. Was mich schlussendlich dazu bewog, ihn zu schreiben, war tatsächlich dieser Traum von dir. Ich habe mich gefragt, warum du „uns“ als Lesern davon erzählst. Und habe mich gefragt, ob da vielleicht -unbewusst?- auch ein Appell drin steckte, ein kurzes Aufwinken eines anderen Seelenanteils von dir, der hofft, von jemandem gesehen zu werden.
    Ich will damit nicht die Verantwortung dafür abgeben, dass ich den Kommentar verfasst habe, die lag natürlich immer noch bei mir. Aber ich konnte gar nicht anders. Ich war so glücklich, zu sehen, dass es da noch mehr in dir zu geben scheint. Und habe einfach gehofft, dass du den Kommentar nicht gleich wegstößt oder einfach ignorierst. Umso mehr freue ich mich, dass du darüber nachdenken willst. Ich hoffe natürlich, ich bin dir damit nicht zu nahe getreten oder habe ein Gefühl von Bedrohung ausgelöst.
    Ich weiß nicht, ob ich mich getraut hätte, das so zu schreiben, wenn ich nicht wüsste, dass es noch jemanden an deiner Seite gibt.
    Ich hoffe einfach, dass mein Kommentar irgendetwas Positives in dir auslöst. Was das genau ist, wie es konkret aussehen kann, weiß ich nicht. Und es war gleichzeitig der Wunsch, dir einfach damit auch zu zeigen, dass hier (bestimmt ne Menge!) Leute mitlesen und Anteil nehmen. Aber dass es unglaublich schwer ist, Worte zu finden.

    Alles, alles Liebe für dich!!

    P.S.: Und wenn du irgendwann noch eine Rückfrage zu meinem Kommentar hast oder sowas, lass es mich gern wissen.

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