Vorschuss

Der Körper macht Sport. Ich habe ihm bloß die Geräte und die Hanteln hergerichtet, den Rest kann er selber. Automatisch. Ich schaue ihm von innen dabei zu und beschäftige mich hauptsächlich mit denken.
Zwischendurch frage ich mich, ob ich gerade wirklich Sport mache, weil ich kaum weiter entfernt von einem Gefühl für den Körper sein könnte, der pflichtbewusst seiner übertragenen Aufgabe nachkommt. Alles geht erstaunlich leicht, ich hatte mit mehr Widerstand gerechnet. Weil er seit vorgestern nicht mehr richtig Luft bekommt – was vorher nur phasenweise auftrat, ist seither Dauerzustand, als würde ein Betonklotz auf meinem Brustkorb liegen.

Langsam – ganz langsam – dämmert mir nicht nur rational, sondern auch auf tieferliegenden, gefühlsdominierten Ebenen, dass wir vielleicht doch wieder mal mit- statt gegeneinander arbeiten sollten, Körper und ich. Weil, es rettet mich keiner. Und das Ende auf Raten fängt an, unlustig zu werden. Nicht so, dass es Angst macht, aber irgendwo ganz tief innen wird scheinbar doch so etwas wie ein Überlebenswille aktiviert.
Ich gebe mir Mühe, darauf zu vertrauen, dass es schnell genug dämmert, ohne es erzwingen (lassen) zu müssen und doch noch so etwas wie ein gesunder Körperinstinkt vorhanden und kein hinterlistiger Schachzug von Rosa ist.

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