Hintergrundrauschen

Alles, was hängen bleibt, ist „noch nicht so schlimm„. Dass dieses Fragment aus dem Zusammenhang gerissen ist und der vollständigere Satz „…die wog nur noch 33 kg und alle Knochen standen ganz spitz raus. Bei dir ist das hoffentlich noch nicht so schlimm?“ eine zumindest etwas andere Aussage trifft als dieses Fragment, interessiert die ES nicht. Und sie ist raffiniert, weil sie alles, was an Gedanken und Gefühlen durch diese Worte passiert, außerhalb meines Zugriffs hält. Alles läuft mindestens eine Ebene tiefer ab, und lässt mich nicht schlafen.

Also frage ich mich stattdessen – weil ich ja eh wach und hundemüde im Bett rumliege – wie es weitergehen soll. Ich muss diese Ernährungsberatung machen. Ich habe keine Lust auf Frieren, einen im Sitzen und Liegen schmerzenden Körper, Haarausfall, Osteoporose und was sonst noch so an Folgen aus der ES resultieren kann. Das sagt mein Kopf. Das weiß mein Kopf. Aber meinem Gefühl ist der ganze Körperkram schlicht egal. Alles abstrakt, alles nicht meine Baustelle. Es geht nicht um meinen Körper, es geht um was anderes, und das hat Priorität. In einer Absolutheit, von der ich nicht weiß, wie ich sie umgehen und über mein Denken und Handeln mein Gefühl in die vermeintlich richtige Richtung lenken soll.

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