Der Cursor blinkt penetrant vor meiner Nase herum, als hätte er nichts besseres zu tun. Aber wenn er so ist wie ich, hat er das vielleicht tatsächlich nicht, einfach, weil ihm nichts besseres einfällt. Also starren wir uns gegenseitig an, ich blinzle, er blinkt. Er gewinnt.
Ich würde so gerne etwas in Worte fassen. Es sortieren, chrolonogisch, thematisch, nach Relevanz. Sätze bilden, eine Zusammenfassung dessen, was mich schlussendlich in die Klinik bringt oder gebracht hat. Aber der penetrant blinkende Cursor hinterlässt langsam Abdrücke, weil es es auf immer derselben Stelle tun muss. Nur, weil ich ihn nicht beschäftigen kann. Wie mich.
Ich kann nichts greifen von dem, was als diffuse Ahnung eines – vielleicht sogar schlauen – Gedankens durch die hintersten Ecken meines Kopfs weht. Es fühlt sich so an, als wären da wichtige Dinge, die festgehalten werden wollen, damit ich die Zeit in der Klinik auch optimal nutzen kann, aber sie entgleiten mir immer wieder. Dabei wäre es mir so wichtig, eine fertig strukturierte Aufstellung meines bisherigen Weges sowie meines nichtDenkens und nichtFühlens mitzubringen, so dass die Therapeuten nur noch sagen müssen, ich solle jetzt bitte Dieses tun, damit es mir anschließend ganz hervorragend geht. Für immer.
Und ja, ich weiß, wie das klingt. Als wäre genau das Teil des Problems.
Ich habe diesen Beitrag jetzt schon mehrfach gelesen und bin einfach vollkommen perplex wie genau du das in Worte fasst was ich seit zwei Tagen irgendwie versuche in Worte zu fassen und einfach nicht formulieren konnte.
Ich wünsche dir alles Gute!
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Irgendwie bin ich „froh“, nicht alleine mit diesem Zustand zu sein, auch wenn es mir leid tut, dass es dir genauso geht, weil es einfach nervt. Danke für deine Wünsche! Für dich das Gleiche =)
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