Was mich nicht umbringt, macht mich …

…stärker // …wahnsinnig // …schlaflos // …verzweifelt // …fertig // …hilflos // …krank // …selbstschädigend //

Jemand, der von der Katastrophe weiß, sagte mir, er habe den Eindruck, sie habe mich stärker gemacht.
Ich frage mich, ob es wirklich so ist, oder ob ich nicht vielmehr meine ohnehin schon guten Fähigkeiten, Dinge zu verdrängen, einfach perfektioniert habe, um irgendwie weitermachen zu können. Oder ob mir manche Dinge einfach egaler sind, weil sie relativiert wurden durch all das. Beides, wahrscheinlich, so dass andere es mit Stärke verwechseln, während ich mein Aufrecht-stehen zu einem nicht unerheblichen Teil aus dem Gedanken ziehe, nicht alles überleben zu müssen.

Nach aktuellem Stand der Katastrophe denke ich: wir sind am Arsch. Wir haben nichts getan, können aber genau das nicht beweisen. Die Anderen das Gegenteil auch nicht, aber wir sind am Ende die, die verlieren werden. Ich habe eine Scheißangst. Klar, ich kann sie beiseite schieben und ein einigermaßen funktionales Leben führen, aber ist das Stärke?
Ist es Stärke, wenn ich bei alltäglichen Katastrophen Kleinigkeiten denke, ist doch egal, machen wir’s so und sehen, was passiert?
Ist es Stärke, das Sehnen nach SV zu ignorieren, um für Schatz stark zu wirken?
Ist es Stärke, restriktiv zu Essen, um wenigstens das Gefühl von Kontrolle zu haben?
Ist es Stärke, die eigene Verzweiflung zur Seite tu schieben und einfach weiterzumachen?
Ist es Stärke, die so verdammt intensiven spärlichen Gefühle auszuschalten und stattdessen reizbar, unkonzentriert und orientierungslos zu sein?
Ist es Stärke, sich jeden Abend Alkohol zu wünschen und ihn sich nur aus Angst vor einer Sucht noch oft genug zu verweigern?

Ist es Stärke, stark zu sein – um jeden Preis?

2 Kommentare zu „Was mich nicht umbringt, macht mich …“

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