Overload

„Von dir ist ja garnichts mehr übrig, was ist passiert?“ fragt meine Freundin überrascht, als wir uns zum Wanderwochenende treffen. Oh, danke! Sag mir mehr davon! denke ich, während ich relativierend erzähle, dass die Katastrophe schuld ist und das Thema wechsle.

„Du bist nur noch ein Strich, du hast eine Essstörung!“ sagt mein Mann, nachdem ich nach einer kurzen Abwesenheit ein abbrechendes Gespräch mit Blick auf meine rückkehrende Person zwischen ihm und unseren Freunden bemerke und wir wenig später schlafen gehen. Oh, danke! Erzähl mir mehr davon! denke ich, während ich „Blödsinn!“ sage und das Thema wechsle.

Die Bilanz des langen Wochenendes: 0 Ich-Zeit, ~ 55 km in wunderschöner Natur gewandert, zig Zauneidechsen und 2 Schlangen gesehen, 2 kg zugenommen. -.-

Letzteres versaut mir gerade den Tag, auch wenn ich mich an den Gedanken klammere, dass meine Muskeln nach den vier Tagen ordentlich strapaziert sind und ich gerade erst meine Tage hatte – ein Zustand, in dem ich es seit jeher vermeide, mich zu wiegen. Ich konnte mein Essen eigentlich gut kontrollieren, habe das Frühstück ausgelassen, mir meinen Joghurt mit Apfel immer für unterwegs mitgenommen und habe viele Möhren gegessen. Dann kam Samstagabend, und ich hatte einen gefühlten Fressflash, bei dem ich nach meinem überschaubaren Abendessen noch Plätzchen und Schokolade in mich hinein gestopft habe. Zwei Tage wandern bei andauernder Kalorienunterversorgung waren dann doch zu viel für meine Selbstkontrolle. Und auch wenn ich hoffe weiß, dass ich nicht wirklich davon zugenommen haben kann, fühlt es sich scheiße an. Ich hoffe, dass beim regulären Wiegen am Freitag wieder meine gewohnte Zahl dort steht, oder auch weniger, weil 55 km in vier Tagen für meinen Fitness-Zustand doch recht ordentlich sind.

Mein heutiges Frühstücks-Eis* wird jedenfalls den Hühnern gespendet, nachdem ich in Ermangelung von Joghurt eine zweite Banane verwendet habe und nach 3 Löffeln den Gedanken an den ganzen Zucker nicht mehr ertrage – abgesehen davon, dass es in dieser Mischung schlichtweg nicht schmeckt.

* gefrorene Blaubeeren, eine Banane, Joghurt, etwas Milch, Leinsaat, Rosmarin und Zimt

Und sonst? Habe ich Kopfweh und bin unendlich froh, heute und morgen Ich-Zeit zu haben, auch wenn es ein tolles Wochenende war. Ich bin nicht geeignet für 4 Tage Gesellschaft am Stück – so wenig, dass ich gestern die ganze 6-stündige Fahrt nicht lesen konnte, weil mein Kopf so voll von Eindrücken und Reden war, dass nichts mehr hinein passte.

1 Kommentar zu „Overload“

  1. Ich hab auch voll Schiss, dass ich zugenommen habe, weil ich an den Feiertagen Kohlenhydrate in Massen esse…. jetzt bin ich natürlich wieder auf dem Weg in die Ketose. (Wiegen ist bei mir nicht, ich habe keine Waage, weil es zu gefährlich für mich ist, das letzte Mal hab ich mich im September bei den Schwiegereltern gewogen – und fast einen Freudentanz aufgeführt) Und gestern vor dem Schlafengehen habe ich noch ein letztes Mal aus dem Nutallaglas genascht, ich hätte mich dafür ohrfeigen können, aber……. jedes Mal, wenn ich das tue, denke ich nur „verdammte Scheiße, schmeckt das gut!!!!!!“ Natürlich hasse ich mich hinterher dafür 😦

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