Von außen betrachtet

Von außen betrachtet führe ich ein ganz normales Leben. Von außen bekomme ich das oft gesagt. Dass ich einen guten Job mache. Dass ich an einem schönen Ort lebe.
Jetzt, wo ich Urlaub habe, soll ich mich erholen und entspannen. Nichts tun. Es mir gut gehen lassen. Was man halt so macht als normaler Mensch, wenn man Urlaub hat.

Von innen betrachtet bin ich jedes Mal wieder erstaunt, dass ich so ein normales Leben führe, während ich das Gefühl nicht loswerde, eine Maske zu tragen und eine Rolle zu spielen.
Nein, ich liege innerlich nicht am Boden. Ich bin nicht zutiefst verzweifelt. Aber in meinem Urlaub kann ich nicht Nichts tun, weil ich dann nach Innen statt nach Außen blicke, und da gibt es so verflucht viel aufzuräumen. Und ich weiß, wie schnell ich mich in meinem Chaos verlieren kann, und dann doch stolpere.

Schemenhafte Gedanken huschen geisterhaft in meinem sonst leeren Kopf umher. Blitzartige Ideen, die sich in Rauch auflösen, sobald ich sie festhalten will. Nur Schneiden und Trinken haben mehr Kontur, als sie haben sollten.

Du willst hier weg du willst hier raus
Du willst die Zeit zurück
Du atmest ein du atmest aus
Doch nichts verändert sich

Juli – Geile Zeit

Innen würde so gerne ausbrechen. Schreiend losrennen, weg, raus. Ausrasten, zu viel trinken, schneiden, untertauchen, verschwinden. Gerettet werden.

1 Kommentar zu „Von außen betrachtet“

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