Im Kreis

Fieber ist für mich ein eindeutiges Zeichen, dass etwas nicht stimmt und mein Körper Ruhe braucht. In so einem Fall steht es außer Frage, dass ich nicht arbeiten gehe, sondern zuhause bleibe und ggf. auch zum Arzt gehe.

Bei einer Erkältung wird es schon schwieriger. Vielleicht gehe ich dann mal früher heim. Und ganz vielleicht bleibe ich sogar mal einen Tag zuhause. Zum Arzt? Nö. Nur im Ausnahmefall.

Und wenn mir mein Körper nun – neben den psychischen Symptomen – Schwindelanfälle, Atemprobleme, Muskelverspannungen, Kopfschmerzen und Schlafschwierigkeiten um die Ohren haut? Nehme ich zwar all das wahr, aber deswegen nicht arbeiten? Oder gar zum Arzt? Ein Teil von mir wünscht sich nichts sehnlicher. Der andere, stärkere Teil dagegen schüttelt energisch den Kopf, verweist auf berufliche Termine und Verpflichtungen und schleppt sich durch den Tag. Verletzt, und sich sorgend, andere könnten meinen Zustand nicht ernst nehmen. Meinen, dass ich mich bloß anstelle und gefälligst zusammenreißen soll.
Und heute war da plötzlich eine mögliche Antwort auf die Frage in meinem Kopf, warum es mir so wichtig ist, dass andere (ausgewählte) Personen meinen Zustand ernst nehmen. Weil ich mich selbst nicht ernst nehme… Ich schreibe zwar, es geht mir nicht gut, aber ich sage es nicht und erhalte keine Rückmeldung, also ist es nicht real. Alles Einbildung. Ein Teufelskreis. Oder lächerlich. Weil ich mich nur anstelle.

1 Kommentar zu „Im Kreis“

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