Sie war verzweifelt, hatte Angst und schrie. Schrie um ihr Leben, so laut sie konnte, bis sie fast heiser war. Doch niemand half ihr, weil niemand sie hörte. Sie wusste, dass sie verloren war, wenn niemand kam und ihr die Hand reichte, sie festhielt, ihr Halt gab und sie endlich befreite, aber die Anderen gingen lächelnd vorbei, ohne sie auch nur wahrzunehmen. Sie brüllte und tobte, versuchte nach Kräften, sich selbst zu helfen, aber sie scheiterte. Immer wieder. Ohne es zu wissen drückten die Anderen sie zurück in ihr Gefängnis, traten ihr auf die Finger, wenn sie es geschafft hatte, den Rand zu erklimmen, schubsten sie zurück, wenn sie es ganz herausgeschafft hatte und traten drohend nach ihr, wenn sie einen neuen Versuch unternahm. So hatte sie aufgegeben, eines Tages, und weinte nur noch leise.
Manchmal, wenn es nicht mehr zu ertragen war, schrie sie wieder, die Hoffnung nicht aufgeben wollend, doch irgendwann Rettung zu finden, aber selbst wenn die Anderen sie leise hörten, glaubten sie nur der Stimme, die ihnen die angebliche Ursache erklärte. Sie glaubten blind, hinterfragten nicht, und sie wusste, dass dies eines Tages ihr Tod sein würde. Ihrer, ihrer Stimme, ihres Gefängnisses. Meiner. Denn ohne Seele kann ich nicht leben.