Ein geplant planloser Sonntag an einem geplant planlosen Wochenende. Wie fast jeder Sonntag, weil ich das genau so brauche. Gammeln, und nur das tun, worauf ich Lust habe. Falls ich zu was Lust habe. Sport ist die einzige Sache, die dann doch fest jeden Sonntag eingeplant ist, weil sonst mein Rücken zu spinnen anfängt.
Mein Sportprogramm ist aber für heute schon durch, und vorher haben Schatz und ich sogar endlich – spontan – das Vogelfutter-Häuschen gebaut, was wir seit dem Frühjahr schon vorhatten. Jetzt also gammeln. Und ich muss sehr darauf achten, nicht in depressiver Langeweile zu versinken, an diesem grau-kalten Herbstsonntag, der eigentlich genau danach schreit.
Pläne
Ich liebe Pläne. Ich brauche Pläne. Auch wenn dann Planlosigkeit geplant ist. Aber eben noch mehr, wenn etwas geplant ist. So wie nächsten Sonntag, an dem ein Auswärts-Frühstück mit Freunden ansteht – dass ich noch nicht weiß, wann wir uns genau treffen (und ob ich überhaupt etwas essbares dort finde, ohne mich schrecklich zu fühlen) und überhaupt, macht mich jetzt schon nervös. Zusätzlich zu dem Umstand, dass es eben kein geplant planbefreiter Sonntag wird.
Man könnte meinen, Spontanität wäre nicht so mein Ding. Stimmt. So garnicht. Und ich hasse es, wenn meine Familie zu Besuch ist (wie heuer gleich vier Mal, wenn auch nicht immer die gleichen Leute), und es keinen genauen Tagesplan gibt. Och, schauen wir mal…, und ich stimme lächelnd zu und bekomme innerlich die Vollkrise.
Planlos
Interessanterweise beschränkt sich mein Planungsbedürfnis ausschließlich auf einzelne, nicht allzu weit in der Zukunft liegende Tage. Ich habe keinen Masteplan für mein Leben, nicht einmal beruflich. Die allseits beliebte Frage wo sehen Sie sich in 5 Jahren? ist daher immer mir viel Improvisation verbunden.
Vielleicht rührt daher die Angst, was in und mit meinem Leben passiert, wenn die Therapie endet. Drei Sitzungen noch, und dann ist mit Jahresende auch dieser Abschnitt vorbei. Und dann?
Und dann?